Autor: Kurt Vogler-Ludwig
Verlag: Ifo Schnelldienst 17/18
Jahr: 1990
Sprache: Deutsch
Seit 1984, als das "40-Stunden-Tabu" der Arbeitgeber durch lange Streiks
gebrochen war, ist die tarifliche Arbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe
um zwei Stunden pro Woche reduziert worden. Dem Beispiel der Metall-
und Druckindustrie, die als erste die 38,5-Stunden-Woche vereinbarten,
sind nach und nach fast alle Zweige des verarbeitenden Gewerbes gefolgt,
obwohl die Auslastung der betrieblichen Anlagen und Einrichtungen nicht
vermindert, sondern beibehalten oder optimiert werden soll (auch an
Sonn- und Feiertagen). Im Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes ging
die Betriebszeit im Einschichtbetrieb um 1,7 auf 38,7 Stunden pro Woche
zurück. Die Gesamtbetriebszeit der Produktionsanlagen als gewogener
Durchschnitt der Betriebszeiten im Einschicht- und Mehrschichtbetrieb
blieb durch die Dominanz der Arbeitsplätze im Einschichtbetrieb fast
unverändert. Sie ist von 50,1 auf 49,7 Stunden zurückgegangen, wo
hingegen im verarbeitenden Gewerbe die durchschnittliche
Gesamtbetriebszeit von 60,6 auf 63,6 Stunden pro Woche stieg. Bei
kleineren Betrieben dominiert der Einschichtbetrieb (94,2% der
Beschäftigten), während bei Großunternehmen der Mehrschichtbetrieb
überwiegt (62% der Beschäftigten).
(aus: IDEAS, the Reserve Division of the Federal Reserve Bank of St. Louis)