Die deutsche Wiedervereinigung liegt nunmehr 30 Jahre zurück. Wir präsentieren drei Texte aus dieser Zeit, die die Perspektiven des ostdeutschen Arbeitsmarkts beschrieben und Reformvorschläge für die Beschäftigungspolitik in ganz Deutschland entwickelten:

  • Verdeckte Arbeitslosigkeit in der DDR (1990): Die auf Betriebsbefragungen gestützte Analyse ergab, dass unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nur etwa zwei Drittel der Beschäftigten in den DDR-Betrieben weiter beschäftigt werden können. Tatsächlich blieben von den 9 Millionen Beschäftigten der DDR nach der Wiedervereinigung nur etwa 6 Millionen in Arbeit. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
  • Perspektiven für den ostdeutschen Arbeitsmarkt (1991): In einer Phase hoher Unsicherheit versuchte eine Expertenkonferenz im Mai 1991 in Dresden die Fakten zusammenzutragen und zu bewerten. Dabei stand der langfristigen Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung die Sorge um bleibende soziale Auswirkungen entgegen.
  • Beschäftigungsperspektiven für das vereinte Deutschland - Zeit zum Umdenken (1994): Die Jahre nach der Wiedervereinigung zeigten, dass die Verbesserung der Beschäftigungslage kein Selbstläufer war. Die mangelhafte Dynamik und Inflexibilität der westdeutschen Wirtschaft lähmte auch die Erholung in Ostdeutschland. Es sollte noch ein weiteres Jahrzehnt dauern, bis ein Umschwung auf dem Arbeitsmarkt erreicht wurde.